Völkerschlachtdenkmal in der Abendsonne

Das wohl monumentalste Bauwerk in Leipzig ist mit großer Sicherheit das Völkerschlachtdenkmal, welches man als Besucher der Messestadt unbedingt einmal gesehen und ebenso bestiegen haben sollte, da die oberste Plattform einen unglaublichen Blick in alle Richtungen frei gibt.

Von 1898 bis 1913 zur Einweihung wurde das Völkerschlachtdenkmal gebaut
Von 1898 bis 1913 zur Einweihung wurde das Völkerschlachtdenkmal gebaut

Völkerschlacht bei Leipzig

Im Jahr 1813 kämpften vor den Toren der heutigen Messestadt vom 16. bis 19. Oktober die Truppen Napoleon Bonapartes gegen die damaligen verbündeten Streitkräfte der Länder Schweden, Preußen, Russland und Österreichs in einer Entscheidungsschlacht mit bis zu insgesamt zu 600.000 beteiligten Soldaten. Napoleon musste sich damals im Rahmen der Befreiungskriege den anderen Mächten geschlagen geben und sich mit dem Rest seiner Truppen aus Deutschland zurückziehen. Diese Kämpfe mit der Bilanz von 100.000 toten oder verwundeten gelten als größte Schlacht bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Erste Gedanken und Geschichte des Denkmals ab 1863

Schon kurze Zeit später gab es erste Gedanken des Dichters Ernst Moritz Arndt für die Gefallenen ein Denkmal zu errichten. Jedoch wurde erst 50 Jahre später ein Grundstein gelegt, welcher dann wiederum viele Jahre später in das Fundament des eigentlichen Baus einbetoniert wurde. Im Zuge zweier Ideenwettbewerbe durch den Deutschen Patrioten-Bund 1895 sowie 1896, in welchem 20.000 Mark durch den Rat der Stadt zur Verfügung gestellt wurden, konnte sich der Berliner Architekt Bruno Schmitz mit einem wiederum neuen Entwurf durchsetzen.

Völkerschlachtdenkmal bei Nacht
Völkerschlachtdenkmal bei Nacht

Grundsteinlegung und Bau des Denkmals ab 1898

Endlich wurde am 18. Oktober des eben benannten Jahres unter der Leitung des Bauherrn und Architekten Clemens Thieme, der im übrigen 1894 oben genannten Patriotenbund mit dem Ziel gründet, Spenden zu sammeln, der Grundstein für eines der größten Denkmäler Europas gesetzt. Jenem ist es übrigens auch zu verdanken, dass es am Gebäude selbst 12 große Ritterfiguren anstatt glatten Pfeilern sowie die Krypta oder auch kein großes Steinkreuz auf der Spitze gibt, um nur einige Dinge zu nennen, die er änderte.

Die ersten Baujahre gingen nur schleichend voran, da ein eher unstabiler Bodengrund dazu führte, die verfüllte Sandgrube für die Fundamente des Denkmals komplett wieder ausgeschachtet werden musste. Danach ging das Bauvorhaben recht schnell voran und so konnte nur 12 Jahre später am 18. Oktober 1911 ein Richtfest gefeiert werden, währenddessen die eigentliche Einweihung des Völkerschlachtdenkmals als Nationaldenkmal mit dem Hauptgast Kaiser Wilhelm II selben Datums 1913 durchgeführt werden konnte.

Architektur und andere Daten

Ganz besonders erwähnenswert ist natürlich der Architektur- sowie Ausstattungsbereich dieses monumentalen Gebäudes. Mit einer Höhe 91 Metern, einem Gewicht von 300.000 Tonnen und einer Bausumme von damaligen 6 Millionen Mark wurde hier ein Bauwerk aus Beuchaer Granitporphyr, zumindest im Bezug auf die Sichtbaren Teile, geschaffen, welches seines Gleichen sucht. Auch die Figur des Erzengels Michael, entworfen von Christian Behrens, direkt über dem Eingang misst eine Höhe von 19,50 Meter.

Gehen wir in das innere und lassen uns verzaubern, denn die in der Ruhmeshalle befindlichen vier 9,5 Meter hohe Satuen der Totenwächter wurden vom Bildhauer Franz Metzner gefertigt. Beim Blick nach oben in selbiger Kuppelhalle gibt es 324 fast lebensgroße Reiter zu sehen. Die Krypta stellt das symbolische Grab der über 120.000 in der Völkerschlacht Gefallenen dar, während an den Wänden acht Zweiergruppen aus steinernen Kriegern wachen.

Eines der Sehenswürdigkeiten der Messestadt ist das Völkerschlachtdenkmal
Eines der Sehenswürdigkeiten der Messestadt ist das Völkerschlachtdenkmal

Besucher, die auf die oberste Plattform möchten, müssen 500 Stufen bewältigen oder können sich ein Stück mit den erst nachträglich eingebauten Fahrstühlen, zumindest bis zur mittleren Aussichtsplattform, chouffieren lassen. Danach geht es für alle und jeden über 364 Stufen durch relativ beengte Gänge bis ganz nach oben. Das Wasserbecken vor dem Gebäude, welches seit 1938 auch als „See der Tränen“ bezeichnet wird, misst eine Länge von  162 und eine Breite von 79 Metern.

Auch der sogenannte Napoleonstein befindet sich nur einige Fußschritte vom Vorplatz entfernt. Der General hatte wohl am 18. Oktober 1813 seinen Befehlsstand dort. Eine Sanierung der Aussenanlagen sowie des Denkmals selbst findet seit 2013 statt und wird wohl vorraussichtlich erst in 2019 mit einem Kostenfaktor von rund 30 Millionen Euro abgeschlossen sein. Finanziert wird das ganze vom Freistaat Sachsen, der Stadt Leipzig, einzelenen Spendern sowie der „Förderverein Völkerschlachtdenkmal“.

Für jeden, der sich dieses Monument deutscher Geschichte nicht entgehen lassen möchte, sind hier die aktuellen Uhrzeiten und Preise.

April – Oktober: täglich 10 – 18 Uhr
November – März: täglich 10 – 16 Uhr
Preise Erwachsene: 8 Euro / ermäßigt: 6 Euro / Kinder bis 6 Jahre frei (Eintrittspreise beinhalten Museumsbesuch)

Ebenso steht vor dem Denkmal ein Park-and-Ride-Parkplatz mit 600 Stellplätzen zur kostenlosen Benutzung bereit.

Bierbörse am Denkmal

Jedes Jahr findet aufs neue die Bierbörse gleich auf dem Platz gegenüber des Monumentes statt. Dabei handelt es sich um Sachsens größtes Bierfestival, welches im freien ausgeübt wird. Mit über 800 angebotenen Biersorten aus aller Welt sowie um die 60 Ausstellern wird dem Besucher der Börse 3 Tage lang mehr als nur das schnöde Bier trinken geboten. Auch mit leckerem Essen iwe dem Knoblauchbrot und anderem können sich die Gäste hier verwöhnen lassen.

gefunden bei.
www.leipzig.de
Infos bei Wikipedia über das Denkmal

Völkerschlachtdenkmal in der Abendsonne
Völkerschlachtdenkmal in der Abendsonne

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