alte Förderanlage mit Förderturm des Dölitzer Schachtes in Leipzig

Der ehemalige Braunkohlenschacht oder auch kurz gesagt Schacht Dölitz befindet sich genauso wie das Torhaus Dölitz im Leipziger Ortsteil Dölitz-Dösen und gehört aufgrund der Besonderheit und Einmaligkeit zu Kulturdenkmälern der Stadt.
Hierbei handelt es sich um ein stillgelegtes Braunkohlebergwerk, welches unter Denkmalschutz steht und heutzutage als technisches Denkmal besichtigt werden kann.

das Gebäude für die Trockensortierung am Schacht
das Gebäude für die Trockensortierung am Schacht

 

Geschichte und Entstehung

Schon im Jahr 1894 fanden erste Probebohrungen durch die Firma Gustav Klause in diesem Gebiet statt, welches damals noch zum Dölitzer Rittergut gehörte. Im Zuge dessen wurde ein Braunkohleflöz erbohrt und ein 73 Meter tiefer Förderschacht sowie ein 68 Meter tiefer Wetterschacht wurden abgeteuft. Schon im Jahr 1902 wurden 2.138 Tonnen Kohle aus dem Schacht gefördert, zu damaligen Zeit noch aus einem hölzernen Teufgerüst mit Kübelförderung.

Im Zuge der Vorbereitung für die industrielle Braunkohlenvorbereitung wurden 1903 zwei weitere Schächte abgeteuft und die Tagesanlagen um- und neu aufgebaut.

Braunkohlen- und Förderschacht Dölitz
Braunkohlen- und Förderschacht Dölitz Dösen

Dabei entstand auch der 12,50 Meter hohe Ziegelbau, der zwischen 1920 und 1930 um 4 Meter aufgestockt wurde. Ende des Jahres 1905 waren alle Maßnahmen abgeschlossen und bereit für den planmäßigen Kohlenabbau. Zwei Jahre später wurde eine weitere Dampfmaschine unter anderem für die Aufbereitung aufgestellt. Nach der Eingemeindung von Dölitz 1910 übernahm die Stadt Leipzig mehr Bodenrechte und der Schacht wurde zum Eigenbetrieb der Stadt, um die Brennstoffversorgung der städtischen Einrichtungen zu sichern. Die Jahresförderung stieg bis 1913 stetig bis 107.627 Tonnen Kohle.

Gebäude auf dem Gelände des Schachtes
Gebäude auf dem Gelände des Schachtes

Zwischen 1920 und 1930 wurde der gesamte Komplex modernisiert, wobei das Fördergerüst an sich mit 30,35 Meter seine endgültige Höhe erreichte. Im zweiten Weltkrieg wurden Kriegsgefangene als Arbeitskräfte eingesetzt und am Kriegsende fiel das Bergwerk der roten Armee in die Hände.

Schautafel am Dölitzer Schacht
Schautafel zur Geschichte am Dölitzer Schacht

Nach dem Krieg wurde der Schacht in Volkseigentum verwandelt. Auch als Lehrgrube diente der Schacht in den Jahren 1953 bis 1957, wobei auch ein Schulgebäude für die Ausbildung neuer Bergleute auf dem Gelände entstand.

Das Ende des Bergwerkes und heute
Bis 1959 stieg die Jahresförderung der 300 Kumpel auf 150.000 Tonnen Rohbraunkohle. Trotz dessen wurde am 13. Juni 1959 die letzte offizielle Förderschicht gefahren. Ab 1964 wurden die ersten Schächte mit Kesselasche verfüllt. Erst im Jahr 1984 wurde der Förderschacht mit 1200 Tonnen Braunkohlenfilterasche versetzt und verplombt.

alte Förderanlage mit Förderturm des Dölitzer Schachtes in Leipzig
alte Förderanlage mit Förderturm des Dölitzer Schachtes in Leipzig

1993 wurde der Schacht Dölitz in die Liste der Kulturdenkmale der Stadt aufgenommen und ist damit der einzige Beweis für den Braunkohleabbau im Leipzig. Bis 2013 war der Freistaat Eigner der Anlagen. Die neuen Besitzer bestehen aus einer Eigentümergesellschaft und sind bestrebt, den erhalt der Anlage, welche heute aus Alter Kaue, Fördergerüst, Sortierung, Schachthaus sowie Kessel- und Maschinenhaus besteht, fortzuführen.

gefunden bei.
Wikipedia über die Braunkohlentiefbaugrube Dölitz
http://www.schacht-doelitz.de

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