Die bekannte Gaststätte „Zills Tunnel“ befindet sich im Barfußgäßchen der Leipziger Altstadt quasi fast um die Ecke vom Markt und nur einige Schritte vom Alten Rathaus entfernt. Das Gasthaus zählt nicht nur zu den traditionsreichen Speiselokalen der Messestadt, sondern kann aufgrund seiner langen Historie auch eine wunderbare Geschichte erzählen.
Schon im Jahr 18.ten Jahrhundert stand auf eben diesem Grundstück ein Gebäude, in dem ein Kaffeehaus betrieben wurde. Dieses war als Weißleders Kaffeehaus und einige Jahre darauf ab 1769 als Schrepfers Kaffeehaus in der Stadt bekannt. Nach dem Tod von Johann Georg Schrepfer, welcher eine Konzession für den Ausschank von Tee sowie Kaffee besaß, ging das Lokal an Heinrich Burckhardt über, der darin in den Jahren 1785 bis 1838 einen Bierausschank betrieb. Schon im Zusammenhang mit der vorhandenen Gewölbedecke erhielt die Lokalität die Bezeichnung Burckhardts Biertunnel. Jener änderte sich in den jetzigen, als Johann Gottfried Zill die damalige Gaststätte im Jahr 1841 übernahm und Stammtische einrichtete.
An diesen konnte man um 1850 und 1860 die Leipziger Stadträte sowie Stadtverordnete an einem runden Mitteltisch beobachten. Doch auch Prominente wie der bekannte Komponist Carl Friedrich Zöllner samt seinen Freunden Felix Mendelssohn Bartholdy sowie Robert Schumann verkehrten in der damaligen Gastwirtschaft. Nach dem Tod Zills 1868, kaufte die Plagwitzer Brauerei C. W. Naumann im 1877 das Grundstück bis zum Abriss des renovierungsbedürftigen Bauwerkes 1887. Gleich darauf wurde das aktuelle Gebäude in den Jahren 1887 sowie 1888 nach Plänen der beiden Leipziger Architekten August Hermann Schmidt und Arthur Johlige für 996.000 Mark gebaut. Errichtet wurde ein Bauwerk mit 5 Geschossen und den beiden markanten Erkern, welche in Richtung Barfußgässchen zeigen. Auch ein Gewölbe wurde im neuen Gebäude, wie schon im alten vorhanden war, wieder in der Bierstube eingerichtet. Am 11.08.1888 fand die Wiedereröffnung des gleichnamigen Restaurants statt, welches unter diesem Namen weitergeführt wurde.
Zu DDR Zeiten sorgte die damalige HO dafür, dass die historische Einrichtung des im zweiten Weltkrieg verschonten Gebäudes leider verändert wurde. In den Jahren 1999 sowie 2000 wurde das unter Denkmalschutz stehende Haus am Barfußgäßchen 9/Ecke Klostergasse einer Restaurierung unterzogen. Und auch noch heute lädt das gleichnamige Restaurant „Zills Tunnel“ zu urig sächsischen Speisen und Getränken ein.
- Quelle
- Informationen bei Wikipedia
