Wohnhaus Auguste Schmidt Leipzig 1833-1902- Frauenrechtlerin, Pädagogin

Dieses Gebäude gehört vielleicht nun nicht gerade zu den Leipziger Sehenswürdigkeiten und dennoch muß man sagen, dass es geschichtlich bedeutend ist. Denn eine ganz besondere Frau, welche Geschichte schrieb, hat in jenem Haus Lortzingstrasse 5 gelebt.

Wohnhaus Auguste Schmidt Leipzig
Wohnhaus Auguste Schmidt in der Lortzingstrasse 5 Leipzig

Wer war Auguste Schmidt?

Auguste Friederike Wilhelmine Schmidt war eine deutsche Schriftstellerin sowie Lehrerin. Bekannt wurde sie insbesondere durch die Gründung des „Allgemeinen deutschen Frauenvereins“ im Jahr 1865 gemeinsam mit der 14 Jahre älteren Louise Otto-Peters. Sie wird nie Heiraten und sich zeitlebens für die Rechte der Frauen einsetzen.

Geboren wurde Schmidt neben 2 Schwestern im Jahr 1833 in Breslau als Tochter eines Artilleriehauptmanns. Nach einem Abschluss zur Lehrerin mit nur 17 Jahren arbeitete sie zunächst als solche und kam auf einer Erholungsreise nach Leipzig. Nach einem bestandenen Schulvorsteherinnenexamen wirkte sie hier mit einem Alter von 28 als Direktorin der Latzelschen höheren Privattöchterschule Leipzig.

Wohnhaus Auguste Schmidt Leipzig 1833-1902- Frauenrechtlerin, Pädagogin
Wohnhaus Auguste Schmidt Leipzig 1833-1902- Frauenrechtlerin, Pädagogin

Zu den bekanntesten Schülerinnen Auguste Schmidts zählt Clara Zetkin, welche später als Politikerin bekannt wurde. Schon ab 1864, als Schmidt im Haus Nummer 5 der Lortzingstrasse lebte, besuchte die Schriftstellerin und Journalistin Louise Otto-Peters sie jeden Freitag.

Noch vor der Gründung des „Allgemeinen deutschen Frauenvereins“ (ADF) durch Schmidt, Otto-Peters sowie Marie Loeper-Housselle 1865, wurde noch vorher im selben Jahr der „Leipziger Frauenbildungsverein“ gemeinsam mit Henriette Goldschmidt gegründet. In den Jahren 1866 bis in das Jahr 1902 gab es sogar eine Zeitschrift des ADF mit dem Titel „Neue Bahnen“.

Schmidt beteiligte sich ebenso an weiteren Gründungen von Vereinen wie dem „Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein“ (ADLV). Als Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF) wirkte Auguste Schmidt in den Jahren 1894 bis 1899, bis sie sich 1900 aus dem öffentlichen Leben zurück zog. Auch als Schriftstellerin zeigte Schmidt mit den beiden Novellen „Tausendschönchen“ und „Veilchen“ 1868 viel Talent zum Schreiben. Einige Jahre später erschien 1895 ihre Erzählung „Aus schwerer Zeit“.

Nach kurzer Krankheit starb Auguste Schmidt mit 68 Jahren 1902 in Leipzig und wurde neben ihrer Freundin Luise Otto-Peters auf dem neuen Johannisfriedhof beigesetzt, welche schon im Jahr 1895 starb. Ihr Grabstein, welcher 1903 enthüllt wurde, gestaltete der Bildhauer Adolf Lehnert. Die Stadt Leipzig gedenkt Luise Schmidt neben einer Strasse , welche ihren Namen trägt, auch mit einem Gedenkbaum im Friedenspark.

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