In fast jeden Stadtbild kann man diese wunderbaren alten und vor allem repräsentativen Klinkerbauten noch sehen. Auch im idyllischen Markranstädt gleich neben der Messestadt Leipzig gibt es einen solchen Wasserturm unweit des Marktes, der sich direkt in die Silhouette der Stadt einfügt und dort auch den höchsten Punkt bildet.

Jener hier in der Markranstädter Karlstraße ist laut Wikipedia ein sehr früher Vertreter seiner Art und befindet sich mitten im Wohngebiet von Wohnungen umgeben. Nicht nur durch die Maschinenfabrik Gaspary erlebt die Kleinstadt um 1900 eine wirtschaftlichen Schub und es bedarf einer besseren Wasserversorgung. Für die Erbauung dieses Wasserturmes engagierte man einen Experten, den Wasserbauingenieur Adolf Thieme, welcher auch schon in der Messestadt für die Wasserversorgung sorgte. Im Jahr 1895 sowie 1896 wurde hier ein 35,5 Meter hohes Gebäude aus Ziegelmauerwerk mit gelber Klinkenfassade errichtet, dessen Originalhöhe ursprünglich 49,5 Meter aufwies.

Denn zur Zeit seiner Erbauung trug der Wasserspender ein hohes Zeltdach, dass allerdings im zweiten Weltkrieg 1944 durch Bomben abgerissen wurde. Dieses wurde durch das heutige Kegeldach ersetzt, welches auf acht geschwungene Konsolen als Aufleger befestigt ist. Im inneren wurde zu damaliger Zeit ein aus Stahlblech genieteter Hängebodenbehälter installiert, der ein Fassungsvermögen von 350 m³ besitzt, welcher allerdings nach dem Kriegsschaden vereinfacht wurde. Mit diesem tat der Wasserturm rund 100 Jahre bis zur Stilllegung im Jahr 1996 seine Arbeit in der Stadt. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist leider nicht mehr im Besitz der Wasserwerke, sondern längst in privater Hand. Es bleibt abzuwarten, was in nächster Zeit aus dem Industriebau wird.

- Quelle
- Webseite über Wassertürme
- Wikis Kulturdenkmale in der Stadt