Auch im Leipziger Umkreis gibt es sehr viele Industriebauten, so wie den Eilenburger Wasserturm, welcher als Wasserspeicher für das dortige Chemiewerk errichtet wurde und die Skyline der Stadt entscheidend prägt. Auch nach einer mehr als 100 jährigen Geschichte existiert das technische Denkmal noch heute, das alte Werk hingegen nicht mehr.
Schon in den Jahren 1915 sowie 1916 wurde der aus Stahlbeton gefertigte Wasserturm durch die Dykerhoff & Widmann AG Dresden für das dortige Zelluloidwerk zur Brauchwasserbereitstellung erbaut. Als Entwurf diente die sogenannte Intze-From, welche nach dem bekannten Konstrukteur Intze benannt wurde. Nach 319 Stufen, die über 2 Treppen führen, erreicht man die Turmspitze. Mit einer Höhe von 60,5 Metern ist das Bauwerk weithin gut sichtbar und diente zur Stabilisierung des Wasserdrucks im Chemiewerk. Im Turm waren Anfangs vier Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1000, 500, 65 und 20 Kubikmeter installiert. Ein weiterer Tiefenbehälter befindet sich im Keller des Turms.
Die erste Sanierung des Industriebauwerkes fand schon im Jahr 1950 statt, eine zweite erfolgte in den Jahren 2002 sowie 2003, nachdem das Baudenkmal nicht mehr benötigt wurde. Dabei wurden auch die 4 Hochbehälter demontiert, wobei die Zwischendecken erhalten blieben. Auch der Behälter im Keller mit einem Fassungsvermögen von 500 Kubikmetern Wasser blieb im Zuge der Sanierung erhalten und dient seither als Löschwasser-Reservoir für das Industrie- und Gewerbegebiet. Während der Sanierung für rund 1,6 Millionen Euro wurde neben der Erneuerung des Kegelschalendaches auch Nistplätze geschaffen und Antennenanlagen für den Mobilfunk installiert.
