Auch im Leipziger Stadtteil Wahren gibt es viele Industriebauten aus der Zeit Industrialisierung zu sehen, welche auch noch im Mai 2020 unsaniert leer stehen und ihrem dahinbröckelnden Dasein fristen. So wie die ehemaligen Fabrikhallen der damaligen Seifenfabrik, später Leipziger Süßwaren-Betrieb, die sich praktisch Visavis der einstigen Pittler-Werke an gleichnamiger Strasse befinden. Doch jetzt etwas zur Geschichte dieser alten Fabrikhallen.
Ursprünglich wurden diese Fabrikationshallen um das Jahr 1925 für das Unternehmen Alida AG errichtet, welche aus Österreich stammen und eher als Produzenten für Seifen bekannt waren. In der Wahrener Fertigungsstätte sollten Kosmetikartikel hergestellt werden, allerdings wurde die Erzeugung der Produkte im Jahr 1931 nach Mannheim verlegt. Im selben Zeitraum wurde die Industriebauten von der Mitteldeutschen Seifenfabrik AG übernommen. Nach dem Ende des 2.ten Weltkrieges kaufte der Schokoladenproduzent „Goldeck“ die Fabrikationsanlagen zur Nutzung, um Kakaotafeln zu erzeugen.
Nach der Enteignung und Verstaatlichung im 1953 wurde das Unternehmen in der Pittlerstraße 33 als VEB Goldeck geführt und fusionierte 10 Jahre später mit dem VEB Empor (vormals F.O. Richter) zum VEB Leipziger Süßwarenbetrieb. 1980 wird dieses in das neu gegründete VEB Kombinat Süßwaren Delitzsch eingegliedert. Bis zum Ende im Jahr 1990 wird in den Wahrener Betriebshallen Schokolade für die DDR hergestellt.