Auch in Eilenburg gibt es viele kleinere Villen so wie diese hier, welche sich am Anger 31 befindet und auch oftmals als sogenannte Laaservilla bezeichnet wird. Beschaulich am Stadtpark und neben dem Bürgermeisterhaus gelegen, handelt es sich hierbei um ein Kulturdenkmal mit geschichtlicher Bedeutung, welches einst einem Arzt gehörte.

Der aus dem heutigen Litauen stammende Arzt Ernst Laaser kam im Jahr 1891 in die Stadt Eilenburg und übernahm eine Arztpraxis. Schon 6 Jahre später wurde Laaser leitender Arzt des städtischen Krankenhauses 1897. Ein wenig später erwarb Laaser mit seiner Ehefrau ein Grundstück in der Aue des Mühlgrabens und ließ die heutige dreigeschossige Villa im Jahr 1911 errichten, welche als Wohn- sowie Arbeitsstätte dienen sollte. Erbaut wurde ein markantes Gebäude mit zahlreichen Verzierungen, die auf den Beruf des Besitzers schließen lässt. So kann man über dem Fenster des Erkers den Lebenszyklus oder auf den Säulen der Toreinfahrt 2 Putten sehen, welche allerdings erst später dazu gekommen sind.

Nach dem Tod Ernst Laasers 1922 führte Sohn Rudolph die Praxis weiter, bis dieser in Anbetracht seiner jüdischen Herkunft 1944 inhaftiert wurde. Er kam jedoch nach Ende des 2.ten Weltkrieges zurück und führte die Praxis weiter, bis er seinen Beruf in der DDR ab 1957 aus politischen Gründen nicht mehr ausüben durfte und Eilenburg verließ. Noch auf der Flucht nach Westdeutschland verstarb Rudolph. Danach fand die Villa am Anger unter Kontrolle des Kreiskrankenhauses Nutzung durch andere Ärzte. Die Villa an sich wurde in den Jahren 1994 sowie 1995 durch die Nachkommen Laasers liebevoll saniert, welche nach der politischen Wende in die Stadt zurück kamen. Somit erfolgte der Umbau des denkmalgeschützten Gebäude, welches jetzt mehrere Mietwohnungen beherbergt. Somit erinnert noch heute dieses tolle Gebäude am Stadtpark, welches zum historischen Stadtrundgang gehört, an den einstigen Arzt, der ein kleines Stück Eilenburger Geschichte geschrieben hat.
- Quelle
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