Villa Guhr in Leipzig Engelsdorf

Auch in Engelsdorf gibt es neben dem Wasserturm und der Mühle einige Dinge zu sehen, die Orts- und Baugeschichtlichen Wert haben. So wie diese prächtige Villa und deren Erbauer, in dem es in diesem Beitrag geht. Das Gebäude befindet sich direkt neben dem Engelsdorfer Gymnasium an der Arthur-Winkler-Straße 4.

Villa des Investors Friedrich Ernst Guhr im Stadtteil Engelsdorf

Erbauen ließ die Villa der deutsche Investor Friedrich Ernst Guhr, daher wird diese auch als „Guhrsche Villa“ oder auch „Villa Guhr“ bezeichnet. Im Jahr 1896 ließ Guhr für sich und seine Familie die Villa vom Landhausstil samt Park in Engelsdorf erbauen. Im Oktober 1898 zog die Familie ein. Nach dem Tod des Erbauers ging das Gebäude an die Stadt Leipzig und später an die evangelische Kirche, welche die Immobile als Pfarrhaus nutzte.

Im Jahr 2002 erwarb ein Neurologe die Villa von der Kirche und ließ diese mit viel Liebe wieder instandsetzen.

Villa Guhr in Leipzig Engelsdorf
Villa Guhr in Leipzig Engelsdorf

Wer war Ernst Guhr?

Guhr stammte aus Pirna und arbeitete von 1887 bis 1900 als Prokurist und leitender Angestellter, ab 1900 sogar im Aufsichtsrat des Leipziger Brauhaus zu Reudnitz. Durch Grundstücksspekulationen und letztendlich den Verkauf von Ländereien an die Königlich Sächsische Eisenbahn konnte er ein beträchtliches Vermögen anhäufen. Er hatte 2 Kinder, seine Ehefrau war 16 Jahre jünger als er selbst.

Leider verlor er sein gesamtes Vermögen im 1.ten Weltkrieg und wurde 1914 in eine Nervenklinik eingeliefert, in der 2 Jahre später verstarb. Den Titel zum Kommissionsrat erlangte er durch seine Verdienste im heutigen Stadtteil Engelsdorf. Er trug maßgeblich dazu bei, dass sich das kleine Dorf durch das Bahnbetriebswerk zu einem aufstrebenden Industriestandort entwickelte.

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