Auch im Leipziger Land gibt es noch zahlreiche alte Fabriken auf Arealen, welche kurz vor dem Abriss stehen oder aber auch privat durch kleinere Firmen genutzt werden. So wie das längst stillgelegte Fabrikgelände des VEB Kunstleder in Borsdorf.
Genutzt durch kleinere Firmen, steht der große Teil des Geländes doch still und verwittert von innen sowie aussen. Normalerweise erfreuen solch verlassene Betriebsteile die Gemüter von Graffiti Künstlern und Randalen gleichermaßen.
Dieser Fleck wurde wahrscheinlich Gottseidank übersehen und deswegen eröffnet sich in Borsdorf bei genauerer Betrachtung eine längst vergessene Welt, in der sich noch alte Dokumente sowie andere Dinge finden lassen, die das Herz eines „Lost Places“ Fans höher schlagen lassen.
Doch zu finden über die Geschichte dieser Fabrik ist leider nicht viel im Netz, aber etwas. Schon im Jahr 1902 werden die Hallen für die Alexander Schumann Kunstleder- und Wachstuchfabrik Zweenfurth errichtet und zwar an der östlichsten Flurgrenze Borsdorfs.
Nach dem Krieg firmierte das Werk ab 1946 unter dem Namen VEB Kunstleder. Auf einem vom verstorbenen Fotografen abfotografierten Flyer, welcher auch weiter unten zu sehen ist, findet man auf einem Bild das Betriebsgelände und dazu das Produktionprogramm.
Produziert wurde offenbar Kunstleder für Bekleidung, Polster, beschichtete Papiere, Wandbeläge und weitere Artikel.
Als Exporteur wird die Interpol Export Import GmbH am Leipziger Brühl benannt. Gut zu erkennen ist auch der noch heute bestehende Eingang des Geländes auf dem Flyer.