Oelßners Hof Leipzig in der Innenstadt

Der stadtbekannte „Oelßners Hof“ ist ein Durchgangshof mit 2 Zugängen, der sich in der Leipziger Innenstadt befindet. Hierbei handelt es sich um einen Wohn- und Geschäftskomplex, welcher jeweils einen Eingang aus kunstgeschmiedeten Toren auf der Nikolaistrasse,  andererseits auf der Ritterstrasse hat.

Zurückführbar ist der Hof auf 2 Geschäftshäuser aus der Gründerzeit, die sich mit einer Länge von 66 Metern auf die Grundstücke Nikolaistraße 20–26 und Ritterstraße 23–29 erstrecken.

Oelßners Hof Leipzig
Oelßners Hof Leipzig

Zur Geschichte von Oelßners Hof

Das damalige Grundstück in der Nikolaistrasse 24 gehörte schon im im 15.ten Jahrhundert einer Juristenfamilie namens Schulte. Deren Erben verkauften das Gebäude 1559 an den kurpfälzischen Landschreiber Magister Vögelin, welcher 11 Jahre später auch das nebenstehende Haus mit der Nummer 25 in selbiger Strasse erwarb.

im 17.ten Jahrhundert, Zotenhof

Schon ab 1670 wird der Grundstückskomplex zwischen Ritter- sowie Nikolaistrasse als „Zotens Hof“ oder „Zotenhof“erwähnt, da der Siegelmacher Hans Zote, der 1666 verstarb, an dieser Stelle seine Werkstatt hatte. Nach ihm und seinem Werkstattschild wurde der Hof zur damaligen Zeit offenbar benannt.

Oelßners Hof Leipzig, Eingang Nikolaistrasse
Oelßners Hof Leipzig, Eingang Nikolaistrasse

im 18.ten Jahrhundert, Quandts Hof

1705 kaufte der Gastwirt Andreas Krahe das Haus an der Nikolaistrasse, wobei der Durchgang zwischen beiden Häusern im Besitz des Zotenhofes verblieb.
Ein Teil des Hofes wird von 1740 bis 1747 als „kleines Reithaus“ benannt, da die berühmte Schauspielerin Friederike Caroline Neuber oder auch einfach „Neuberin“ genannt, mit ihrer Theatergruppe dort gespielt hatte.
1748 kaufte der namhafte Tabakhändler und Kaufmann Johann Gottfried Quandt das Grundstück. Er ließ das Vorderhaus in seiner Lebenszeit, nach dessen Tod auch sein Sohn Gottlob, neu erbauen. Ausserdem wurde auch das eben genannte „Reithaus“ mit Theaterspielbühne durch ein Komödienhaus nach dem Vorbild griechisch-römischer Theater neu errichtet. Am Rande betont war Johann Gottlob Quandt auch ein freund Goethes und Kunstsammler.
Das Theater hatte jedoch nicht sehr lange Bestand, da schon kurze Zeit später, 1766, Komödienhaus auf der Rannischen Bastei öffnete und das Theater zu einem Speicher umgebaut wurde. In der Quandtschen Besitzzeit und auch danach erhielt der Komplex übrigens von 1749 bis 1896 auch den Beinamen „Quandts Hof“.
Die Quandts bewohnten die Gebäude natürlich nicht allein, auch ein Maler namens Veit Hanns Schnor von Carolsfeld, ab 1814 Direktor der Kunsthochschule, wohnte 1791 und 1791 ebenso mit im Hof.

im 19.ten Jahrhundert, Oelßners Hof

Ab 1834 war auch der Verleger Otto Friedrich Wiegand mit seinem Verlag im Hof ansässig. Der Kommerzienrat sowie Pelzhändler Wilhelm Oelßner, vereinigte im Jahr 1896 die Grundstücke Ritter- sowie Nikolaistrasse zu einem Gebäudekomplex und somit zu „Oelßners Hof“. Ausserdem wurde der Hof somit zu einem Zentrum des Pelzhandels der Stadt Leipzig.

im 20.ten Jahrhundert, 2.ter Weltkrieg und DDR

Anfang diesen Jahrhunderts wurden die Gebäude, wie wir sie auch in der gegenwärtigen Zeit kennen, nach Plänen des Leipziger Architekten Max Pommer 1907 sowie 1908 erbaut. Im Jahr 1948 wurde Oelßners Hof bei einem Luftangriff schwer beschädigt. In dieser Zeit gehörte der Hof der Rauchwarengroßhandlung und Pelzfirma Thorer & Co. Nach Ende des Krieges wurde die Familie Thorer enteignet. Im übrigen steht noch heute die ehemalige Thorer Villa im Leipziger Stadtteil Leutzsch.
Zu DDR Zeiten war von 1960 bis 1968 war ein Besichtigungslager für die Rauchwarenauktionen in den Gebäuden beheimatet.

Sanierung und Oelßners Hof heute

Bis nach der Wende stand der Hof leer und wurde im Baufälliger. Erst 2007 kaufte Claus Sauter, Chef einer Biokraftstofffirma, die Gebäude und nach 3 Jahren Bauzeit erstrahlte der Hof 2015 nach einer denkmalgerechten Komplettsanierung wieder im alten Glanz.

Auf einer Gesamtnutzfläche von 25000 Quadratmetern sind nun neben 31 Maisonette Wohnungen mit Dachterrassen im 4.ten und 5.ten Obergeschoss auch Büroflächen sowie Gaststätten, Einzelhandelsgeschäfte und ein Parkhaus mit 195 Stellplätzen verfügbar. Somit gehört dieser Komplex zu den geschichtsträchtigen Höfen sowie Passagen der Stadt und ist ein Muss bei jedem Leipzig Besuch für alle Touristen.

gefunden bei sowie weitere Details bei.
Infos über den Hof bei Wikipedia
http://www.oelssners-hof.de/content/geschichte

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