Königshaus am Marktplatz

Das „Königshaus“ mit der dazugehörigen „Königshaus-Passage“ ist ein Gebäude von geschichtlicher Bedeutung an der Südseite des Leipziger Marktplatzes. Hier etwas zur langen Geschichte dieses wunderschönen Bauwerkes.

Königshaus am Marktplatz - auch Apels Haus genannt
Königshaus am Marktplatz – auch Apels Haus genannt

Vorgängerbauten des Königshauses ab 1507

Nachweislich neu erbaut wurde ein Gebäude am Markt schon im Jahr 1507, wie in der Überschrift zu lesen ist, durch einen Dietrich Monia. Einige Jahre später wurde das Haus als „Helffrichsches Haus“ bekannt, da der Ehemann der Besitzerin Paul Helffrich hieß. Von 1664 bis in das Jahr 1704 gehörte das Gebäude am Markt der Familie Welsch, in diesem Zeitraum auch als „Welschisches-Haus“ benannt, da es der Mediziner und Universitätsrektor Gottfried Welsch im erst genannten Jahr erworben hatte.

Kauf des Gebäudes durch Andreas Dietrich Apel

Im Jahr 1704 ging das Gebäude neben dem Alten Rathaus an den Großkaufmann Andreas Dietrich Apel, welcher es Anfang des 18. Jahrhunderts grundlegend umbauen ließ. Leider ist nicht überliefert, wie der Vorgängerbau vor dem Umbau genau aussah. Nach Plänen des damaligen Baumeisters Johann Gregor Fuchs wurde das Haus in den Jahren 1606 sowie 1607 unter Beibehaltung der alten Bausubstanz im barocken Stil umgebaut.

Verändert wurden dafür nicht nur die Fenster erhöht, auch die Läden wurden verändert und Dacherker aufgesetzt. Als wohl bedeutenste Veränderung wurde in der Mitte des Hauses ein dreistöckiger Holzerker mit darauf befindlichem Altan, der von einem Balustergeländer begrenzt wird aufgesetzt, welche noch heute zum Markt hin gut ersichtlich ist. Dennoch blieben einige Dinge wie zum Beispiel die Kreuzgewölbehalle, welche fast das ganze Erdgeschoss einnahm, aus der Zeit in der das Haus errichtet wurde, erhalten.

Bis in das Jahr 1904 wurde das Gebäude als „Apels-Haus“ oder auch „Apelsches-Haus“ bezeichnet, obwohl der damalige Besitzer Apel schon 1718 verstarb und das Haus im Besitz anderer war. Hierbei wären Namen wie die Leipziger Familie Thomae oder auch der Klavierfabrikant Christian Friedrich Lehmann im 19. Jahrhundert zu nennen.

Königshaus am Marktplatz
Königshaus am Marktplatz

Das Königshaus ab 1904

In diesem Jahr erfolgten weitere Umbauten durch den Exportverein des Königreiches Sachsen, welcher ab 1907 darin beheimatet war. Wobei sich das Könighaus, so wie es ab da hieß, zu einem Geschäftshaus wandelte.

Auch ein Kino befand sich in den Jahren 1906 bis 1913 hier, bevor sich der Architekt Gustav Pflaume ans Werk machte, einen wiederum neuen Entwurf für ein Messehaus und weitere Umbauten zu gestalten. Hierbei wurden von 1915 bis 1916 nicht nur alle Hinter- sowie Seitengebäude abgerissen, ebenso wurde das oben genannte Kreuzgewölbe teilweise entfernt. Darüber hinaus musste das Dach mit den Erkeraufbauten für eine Umwandlung in ein normales Satteldach her halten, währenddessen die Fassade unberührt blieb. Nach der politischen Wende wurde die Fassade wieder in den barocken Zustand gebracht.

Königshaus-Passage

Der Architekt Curt Schiemichen wurde 1932 tätig, als er im Erdgeschoss eine Passage anlegt, durch die man noch heute schlendern kann. Die Königshaus-Passage Leipzig ist eine der bekanntesten Passagen in der Stadt und bietet den Besuchern viele Geschäfte zum bummeln. Am Ende dieses Durchganges kommt man durch einen Lichthof in die Petersstraße oder die berühmte Mädler-Passage.

Warum heisst denn das Königshaus überhaupt so und wer war denn über die Jahrhunderte schon hier?

Auch diese Frage möchte ich gern beantworten, denn dieser Name kommt ja nicht von irgendwo. Sehr bekannte Persönlichkeiten haben in diesem Gebäude schon gewohnt und logiert. Dazu möchte ich eigentlich wieder fast am Anfang der Geschichte dieses Bauwerkes beginnen, denn schon damals nutzte der Rat der Stadt das erste Stockwerk als Gästehaus zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert.

Genau aus diesem Grund konnten die Leipziger Menschen wie den Kurfürsten von Sachsen im Jahr 1586 oder 1631 den Kurfürst von Brandenburg hier bestaunen. Doch auch Leute wie August der Starke, der hier des öfteren Geburtstag feierte oder der russische Zar Peter der Große, welcher im Jahre 1698 hier gastierte, verliehen dem „Königshaus“ seinen Namen. Des Weiteren fand hier 1692 die Hochzeit zwischen Kurfürst Johann Georg IV. und Eleonore von Ansbach-Brandenburg und 1699, damals noch Welschischen-Haus, die Trauung von Markgraf Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth und Sophia von Sachsen-Weißenfels statt.

Auch berühmte Menschen wie Friedrich der Große als preußischer König sowie der sächsische König Friedrich August der 1.te und kein geringerer als Napoleon Bonaparte gaben sich hier sozusagen die Klinke in die Hand und machten damit das Haus bekannt. Die letzte und ebenso traurige Geschichte des Gästehauses fand im November 1827 statt, da Maria Theresia von Österreich hier an einer Krankheit verstarb.

Das Haus als Briefmarke

Auch der DDR war das Gebäude wohl so wichtig, dass diese zur Frühjahrsmesse am 7. März 1978 eine Briefmarke mit der Aufschrift „Königshaus am Markt“ mit einem Wert von 10 Pfennig herausgab, welche von Paul Reißmüller entworfen wurde.

Quelle.
https://de.wikipedia.org über das Gebäude

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